Phase 1: Zielfestlegung
Fabrikziele
Fabrikziele – Maßstab und Orientierung für die Planung
Fabrikziele sind die konkret formulierten Anforderungen und Leitplanken, die eine Fabrik im späteren Betrieb erfüllen soll. Sie leiten sich direkt aus der übergeordneten Unternehmensstrategie ab und bilden gemeinsam mit der Produktionsstrategie das Fundament jeder zielgerichteten Fabrikplanung. Ohne klar definierte Ziele besteht die Gefahr, dass eine Fabrik am tatsächlichen Bedarf vorbeigeplant wird.
Die Zielformulierung beginnt mit der Identifikation übergeordneter Zielkategorien (z. B. Effizienz, Flexibilität, Nachhaltigkeit), aus denen im nächsten Schritt messbare Teilziele abgeleitet werden. So entsteht ein Zielsystem, das als Bewertungsgrundlage für alle weiteren Planungsentscheidungen dient – vom Layoutentwurf bis zur Investitionsrechnung.
Ziele machen Planungsfortschritt messbar
Typische Fragen zu Beginn des Zielprozesses lauten:
- Wozu genau wird die neue oder überarbeitete Fabrik benötigt?
- Was soll sie besser, schneller, günstiger oder nachhaltiger machen?
- Welche Anforderungen ergeben sich aus Markt, Produkt und Standort?
Ein Unternehmen mit dem Fokus auf hohe Logistikleistung könnte z. B. Ziele wie kurze Durchlaufzeiten, geringe Bestände oder eine hohe Verfügbarkeit formulieren. In anderen Fällen stehen Kostenoptimierung, Technologieoffenheit oder eine starke Mitarbeiterzentrierung im Mittelpunkt. Besonders im Kontext von Nachhaltigkeit, Industrie 4.0 oder Lean Production gewinnen strategisch ausgerichtete Fabrikziele immer mehr an Bedeutung.
Typische Fabrikziele im Überblick
Im Rahmen unserer Zielworkshops mit Kunden diskutieren wir regelmäßig folgende Zielbereiche:
Die Wandlungsfähigkeit einer Fabrik wird durch die flexible Ausrichtung der Fabrikleistung auf definierte Ziele erreicht. Es müssen Zielkonflikte aufgelöst werden und methodisch abgesicherte Planungsergebnisse erstellt werden. Zu den typischen Wandlungstreiber zählen gesetzliche Rahmenbedingungen, Mitarbeiter, der Markt, Wettbewerber und technologische Fortschritte.
Die Durchlaufzeit ist eine Kennzahl der Produktion. Sie gibt an, wie viel Zeit für die Herstellung eines Produkts benötigt wird. Hierzu erfolgt eine Kalkulation mit den Komponenten Rüstzeit, Bearbeitungszeit, Transportzeit und Liegezeit. Unternehmen streben kurze Durchlaufzeiten an, da hierdurch diverse Vorteile generiert werden können.
In der Fabrikplanung wird unter den Begriff Nachhaltigkeit, die optimale Ausnutzung der eingesetzten Energie verstanden. Dadurch kann die Abhängigkeit der benötigten Ressourcen gesenkt und die Emissionen reduziert werden. Eine nachhaltige Produktion kann durch den richtigen Standort gefördert werden. Weiterhin kann durch die richtige Auswahl der Energiequelle, der Ausstoß von Kohlendioxid reduziert werden.
Durch ein standardisiertes Automatisierungskonzept können viele kleinere Systeme miteinander vernetzt werden. Zu den Standards können Zulieferer, Abnehmer und diverse Logistikstandards zählen. Es werden Module, Baukästen und Typologisierungen eingesetzt. Die Qualität kann durch Standards erhöht werden und Ressourcen können eingespart werden.
In Fabriken lässt sich die Mitarbeiterzentrierung durch ein gelungenes Shopfloor Management umsetzen. Dadurch kann vor Ort geführt werden und Probleme nachhaltig gelöst werden. Zu den weiteren Vorteilen zählen Abweichungen sofort zu erkennen und den Ressourceneinsatz zu optimieren.
Bei allen logistischen Abläufen fallen Kosten, in Form von z.B. Verpackungsmaterialien und Logistikleistungen an. Zu den generellen Logistikkosten zählen die Lagerhaltung, Dienstleistungen, der Kundenservice, Lagerraummiete, der Transport, die Verwaltung und sonstige Kosten. Diese Kosten können kategorisiert werden: Entwicklungskosten, materielle und immaterielle, fixe und variable, direkte und indirekte Kosten.
Durch das Schaffen eines Kommunikationskonzepts werden Kommunikationsdistanzen im Informationsfluss reduziert. Zu den Beispielen für Kommunikationsdistanzen zählen Sprachprobleme zwischen den Mitarbeitern, Hierarchiedenken, der Zugang zu mediengestützten Kommunikationshilfsmitteln und die Trennung von direkten und indirekten Bereichen.
Die Industrie 4.0 wird in der Fabrik durch ein umfassendes Netzwerk von digitalen Modellen, Methoden und Werkzeugen umgesetzt. Zu den Beispielen zählen die dreidimensionale Visualisierung und die Virtual Reality Anbindung. Unterstützt wird alles durch ein durchgängiges Datenmanagement. Das Grundziel der Industrie 4.0 ist die ganzheitliche Planung der Fabrik und die fortlaufende Verbesserung aller Strukturen, Prozesse und Ressourcen.
Das Zielsystem wird so aufgebaut, dass es quantifizierbar ist – damit die Zielerreichung später überprüfbar bleibt.
Zieldefinition mit GREAN – methodisch & praxisnah
Wir von GREAN unterstützen Unternehmen mit einem strukturierten Zieldefinitionsworkshop, in dem wir gemeinsam mit Ihnen:
- Zielkategorien definieren,
- Teilziele ableiten,
- Prioritäten setzen,
- Zielkonflikte identifizieren und
- das Zielsystem dokumentieren.
Dazu nutzen wir bewährte Methoden wie das Business Model Canvas, die Lean Production Denkweise sowie Best Practices aus über 100 Fabrikplanungsprojekten. Das Ergebnis ist ein individuell zugeschnittenes Zielsystem – abgestimmt auf Ihre Strategie, Ihre Produkte und Ihren Markt.
Mit klaren Fabrikzielen zur erfolgreichen Planung – von Anfang an.