Die Corporate Social Responsibility Directive (CSRD)
Was Unternehmen wissen müssen
In einer zunehmend globalisierten Welt wird die Bedeutung von Corporate Social Responsibility (CSR) für Unternehmen immer wichtiger. CSR bezieht sich auf die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft, Umwelt und anderen Interessengruppen – teilweise über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Die Europäische Union hat dies erkannt und Maßnahmen ergriffen, um CSR weiter zu fördern und zu regulieren. Eine dieser wichtigen Maßnahmen ist die Corporate Social Responsibility Directive (CSRD).
Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die am 21. April 2021 von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde und seit dem 01. Januar 2024 in Kraft getreten ist.
Sie ist eine Überarbeitung der bestehenden Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und zielt darauf ab, die nicht-finanzielle Berichterstattung von Unternehmen zu stärken und transparenter zu gestalten.
Im unten abgebildeten Schaubild können Sie den Zeitplan von der NFRD bis zur CSRD sowie die wichtigsten Randinformationen entnehmen:
Ziele der CSRD
Hauptziel der CSRD ist es, dass die Nachhaltigkeitsinformationen einen gleichen Stellenwert wie Finanzinformationen erhalten sollen. Außerdem gibt es weitere Ziele, welche im Folgenden aufgezeigt werden:
- Stärkung der Transparenz: Die CSRD zielt darauf ab, die Qualität, Vergleichbarkeit und Zugänglichkeit von nicht-finanziellen Informationen zu verbessern, die von Unternehmen veröffentlicht werden.
- Integration von Nachhaltigkeit: Sie soll sicherstellen, dass Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Geschäftsstrategie integrieren und darüber Bericht erstatten.
- Erweiterter Anwendungsbereich: Die CSRD wird voraussichtlich auf eine größere Anzahl von Unternehmen anwendbar sein als die bisherige NFRD, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).
Merkmale der CSRD
Unternehmen müssen detailliertere Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) bereitstellen, einschließlich der Beschreibung ihrer Geschäftsmodelle, ihrer Auswirkungen auf die Umwelt und der Einhaltung internationaler Standards.
Kleinere Unternehmen, die nicht bereits von der NFRD betroffen waren, könnten nun ebenfalls in den Anwendungsbereich der CSRD fallen. Diese Unternehmen müssen möglicherweise ebenfalls nicht-finanzielle Informationen offenlegen.
Die CSRD wird voraussichtlich die Einbindung von Wirtschaftsprüfern und die Überwachung der Einhaltung der Berichterstattungsvorschriften durch Aufsichtsbehörden verstärken.
Das unten abgebildete Schaubild zeigt noch einmal einen Überblick über die Themen der CSRD sowie deren Zusammenhang:
Die doppelte Wesentlichkeits-
analyse
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist das wichtigste Konzept im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen. Kern ist, dass die Unternehmen bewerten, welche Informationen offengelegt werden müssen.
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen von CSRD ermöglicht es Unternehmen, ihre Berichterstattung und ihre Strategien zur Nachhaltigkeit besser auszurichten und sicherzustellen, dass sie die relevanten Themen adressieren, die für ihre langfristige Leistung und ihren gesellschaftlichen Beitrag von Bedeutung sind. Sie hilft auch dabei, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken, indem sie transparent über die Themen berichten, die für sie und die Gemeinschaft von Bedeutung sind.
Hier der Unterschied zwischen der einfachen Wesentlichkeitsanalyse und der doppelten Wesentlichkeitsanalyse:
- Einfache Wesentlichkeit: Die Wesentlichkeit bezieht sich darauf, welche Themen für das Unternehmen und seine Stakeholder von Bedeutung sind. Unternehmen müssen identifizieren, welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte ihres Geschäfts für den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit relevant sind. Diese Analyse hilft Unternehmen dabei, ihre Prioritäten in Bezug auf Nachhaltigkeit zu setzen.
- Doppelte Wesentlichkeit: Die doppelte Wesentlichkeit bezieht sich auf die Berücksichtigung von Themen, die sowohl für das Unternehmen als auch für seine Stakeholder wesentlich sind. Es handelt sich um eine ganzheitliche Analyse, die sicherstellt, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur auf interne Unternehmensziele ausgerichtet ist, sondern auch die Erwartungen und Bedürfnisse externer Stakeholder berücksichtigt.
Implikationen für Unternehmen
Unternehmen müssen sich stärker ihrer sozialen und Umweltverantwortung bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um ihre ESG-Performance zu verbessern.
Unternehmen, die ihre CSR-Bemühungen ernsthaft angehen und transparent darüber berichten, können einen Wettbewerbsvorteil erlangen, indem sie das Vertrauen der Verbraucher und Investoren gewinnen.
Durch eine bessere Berichterstattung über ESG-Faktoren können Unternehmen potenzielle Risiken besser identifizieren und managen, was langfristig zu einer verbesserten finanziellen Stabilität führen kann.
Die CSRD markiert einen bedeutenden Schritt der EU in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft und stärkeren Unternehmensverantwortung. Unternehmen müssen sich auf eine umfassendere und detailliertere Berichterstattung vorbereiten und sicherstellen, dass ihre Geschäftspraktiken den steigenden Erwartungen der Gesellschaft entsprechen. Durch die Erfüllung dieser Anforderungen können Unternehmen nicht nur gesetzliche Vorschriften einhalten, sondern auch langfristige Werte für alle Stakeholder schaffen.
Haben Sie Fragen zur CSRD oder benötigen Sie Unterstützung bei der Umsetzung? Kontaktieren Sie uns jetzt, und unser Expertenteam steht Ihnen gerne zur Verfügung um alle Ihre Anliegen zu klären und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.