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Corona und Fabriken: Wo stehen wir gerade?

Gedanken eines Fabrik- und Prozessplaners in Zeiten der Krise.

Wir haben mit unseren Kunden gesprochen. Und dem Netz.

Am Anfang war es nur eine Schnapsidee: Wenn wir nicht mehr zu unseren Kunden fahren können, dann müssen wir andere Wege finden, um mit unseren Kunden zu kommunizieren.

Inzwischen haben wir eine ganze Menge erreicht – und darauf sind wir ein bisschen stolz. Wir haben mit mehr als 50 Produktionsunternehmen gesprochen, wie sie derzeit ihre Fabrik umgestalten. Wir haben viel Rückmeldung aus den sozialen Medien erhalten. Wir haben selbst recherchiert. Und wir veröffentlichen inzwischen jede Woche zwei Videos mit aktuellen Fragen.

Nun wollen wir hier den Versuch aufnehmen, zu sortieren, in welcher Phase wir stehen und was genau jetzt zu tun ist.

Was wir inzwischen verstärkt beobachten: So ganz trennscharf sind die Phasen nicht. Während einzelne Kunden uns berichten, dass sie gar keinen Abbruch in der Supply Chain hatten, ist das gerade das große Thema bei anderen. In diesem Sinne glauben wir, dass die Phasen korrekt sind – für die zeitliche Einordnung kann es unterschiedliche Horizonte geben.

Wo stehen wir jetzt? Und was heißt das für Ihre Fabrik?

In den vielen Gesprächen haben wir den Eindruck gewonnen, dass viele Produktionsunternehmen ungefähr zeitgleich dieselben Fragen haben. So entstand die Idee, die Wirren der Coronakrise und die Frage, was das mit Ihrer Fabrik zu tun hat, zu sortieren. Und in bestimmte Phasen einzuteilen. Folgende Phasen haben wir für Sie strukturiert und zusammengestellt:

1. Phase: Schock

Diese Phase war direkt am Anfang. Viele Produktionsverantwortliche berichten uns, dass Sie ganz zu Beginn in einer Art „Schockzustand“ gefallen sind. So etwas war noch nie da. Es gab mehr Fragen als Antworten. Es war noch unklar, wie mit der Krise umzugehen ist. Was macht Corona mit unserer Produktion?

Diese Phase taxieren wir ungefähr auf die Zeit zwischen Mitte und Ende März.

2. Phase: Umorganisation der Fabrik

Wir haben in den Gespräch erlebt, dass – nach dem ersten Schock – viele Produktionsverantwortliche zielgerichtet ihre Fabrik umorganisiert haben. Wie können wir Schichten trennen? Wir können wir dafür sorgen, dass Produktion und Logistik konsequent getrennt werden? Können wir Teile der Administration ins Homeoffice schicken?

Wir haben viele Antworten auf diese Fragen gesammelt: Diese finden Sie hier.

Die Zeit dieser Phase taxieren wir auf Anfang April bis ca. Ende April.

3. Phase: Das „neue Normal“

Inzwischen sind wir soweit, dass die Firmen sich in einer Art „neuem Normalzustand“ befinden. Wir erleben, dass es praktisch normal ist, dass wir per Videoschalte sprechen. Wir erleben auch, dass Themen wie eine Prozessoptimierung in der Krise wieder Aufwind erleben.

Nach dem ersten Schock und der spontanen Anpassung sind wir inzwischen im „neuen Normal“.

Diese Phase taxieren wir genau: Jetzt. Was kommt wohl danach?

4. Phase: Zusammenbruch von Lieferketten

Wir haben gehört, dass sich Firmen inzwischen darauf einstellen, dass ihre Läger leerlaufen. Dass ihre Lieferanten nicht mehr in der Lage sind, sie zu versorgen. Oder dass sie selbst nicht mehr liefern können – alles, weil Lieferketten zusammenbrechen. Eine globale Epidemie trifft eine global vernetzte Produktion.

Wir glauben, dass wir im Mai und Juni diese Phase an vielen Stellen und vielen Unternehmen erleben werden.

5. Phase: Abschwung

Wir haben von praktisch allen unseren Kunden gehört, dass sie sich auf eine Phase des Abschwungs einrichten. Eigentlich klar, nach so einer Krise.

Wir haben versucht, die erfolgskritischen Punkte für eine Fabrik in Zeiten des Abschwungs zu sammeln. Die Liste finden Sie hier.

Wir glauben, dass diese Phase ab Juni eintritt und uns im gesamten Jahr 2020 beschäftigen wird.

6. Phase: Neuorientierung

Nach dem Abschwung kommt der Aufschwung. Doch wir glauben, dass die Erfahrung der Pandemie noch nachwirken wird. Neue Themen werden aufkommen, zum Beispiel die Frage, ob wir die Produktion anders organisieren müssen: Wir haben doch gerade gelernt, wie schlimm sich Krise anfühlt – wollen wir in einen Zustand der Dauerkrise kommen, oder müssen wir nachhaltiger produzieren?

Ein weiteres Thema wird unserer Meinung nach der Umbau von Lieferketten sein: Glokalisierung ist hier das Stichwort.

Das Thema Resilienz in der Produktion wird wichtig werden: Wie können Sie sich heute in der Fabrik aufstellen, damit Sie mit Schocks besser umgehen können?

Wir glauben, dass ab Ende des Jahres 2020 diese Phase eintritt. Welche Leitgedanken dann wichtig werden, finden Sie hier.

7. Phase: Wiederanlauf

Alles wird anders sein nach dieser Krise. Wir werden viel deutlicher als bisher dafür sorgen müssen, dass Mitarbeiter Abstand halten. Hygiene wird der neue Standard sein. Welche Maßnahmen es noch gibt in der Phase eines Wiederanlaufs der Produktion? Wir haben eine umfangreiche Liste dafür zusammengestellt, diese finden Sie hier: Maßnahmen.

Was GREAN genau jetzt für Sie tun kann!

Zum Schluss

Wir brauchen und wünschen uns Ihr Feedback. Falls Sie Rückmeldung, Ergänzungen oder Hinweise haben, geben Sie uns gern einen Hinweis. Der Kontakt zu uns ist einfach. Hier finden Sie alle Möglichkeiten: Kontakt

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